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Manege frei - ab in den Zirkus

Bei uns ist der Zirkus in der Stadt. Man kann ja mal darüber nachdenken, mit dem kleinen Mann die Zirkuswelt zu besuchen. Ein paar Bedenken hatte ich vorab schon. Zirkus ist Show. Und Show bedeutet eine hohe Lautstärke und viel buntes Licht. Das alles ist nicht ungefährlich denn schließlich schwingt bei dem Angelman-Syndrom Epilepsie und autistisches Verhalten mit. Dennoch geht probieren über studieren. Ich behalte ihn einfach im Auge und schaue, wie wiet er das ganze Spektakel akzeptiert und annimmt. Wenn es gar nicht geht, verschwinden wir wieder.

Der Zirkus bot sich für unser "Experiment" geradezu an. Es ist der Projektcircus, der mit Schulen zusammen arbeitet und Kinder der ersten bis zur fünften Klasse zu Manegenstars macht. Die Schulkinder werden von einer Kerncrew von Zirkusleuten betreut und trainiert. Diese bringen den Kindern die verschiedenen Nummern und Sketche bei und unterstützen sie bei ihrer Aufführung. Es gab keine großen Tiere und somit keine Peitschenschläge, die schon sehr erschreckend sein können. Es gab auch keine überschnellen Bewegungen und der Großteil der Show fand am Boden statt. Also alles ganz Piano. Genau so, wie ich es mir für uns gewünscht hatte.

Der kleine Mann war hin und weg. Die Kulisse, die Musik und nicht zuletzt die Lichter (Diskokugeln, die Altmeister der Leuchteffekte) brachten die staunenden Kinderaugen hervor, die wohl jeder mt Begeisterung sieht. Er beobachtete die Kinder bei ihren Kunststücken, die Clowns bei ihrem Blödsinn und das Publikum beim mitfeiern. Der Applaus war in Sachen Lautstärke die einzige wirkliche Herausforderung.

Hier war "Omas Trick" Gold wert: Statt den Applaus als fremdes Geräusch hinzunehmen, wird der kleine Mann einfach animiert mitzumachen. Er wird somit zu einem "Mitverursacher" des Geräusches und somit ein Teil dessen, was ihn sonst erschrecken könnte. Und schon ist Applaus etwas Tolles bei dem frenetisch mitgemacht werden kann...





Als Gaumenschmaus reichen ein paar Popcorn-Stücke auf denen sich lange rumkauen lässt. Ich habe nur darauf geachtet, dass sich keine vollständigen Maiskörner mehr darunter befinden. Auf den Schreck (oder SChlimmeres) kann ich echt verzichten.

Genau so sollte ein Vormittag ablaufen. Entertainment pur und ein entspannter Heimweg, so dass der Mittagschlaf auch genossen werden kann. Beim nächsten Mal sind wir wohl wieder mit dabei. Wir freuen uns schon darauf.

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